© Havel metal foam GmbH

Leichtbau in Berlin

Funktionsintegration und der Einsatz leichter Materialien bieten kostengünstige und flexible Alternativen für eine Vielzahl von Branchen.

Leichtbau ist eine der Game-Changer Technologien für Deutschland und damit ein Motor für viele Branchen der Berliner Industrie: In der Verkehrs- und Transportindustrie, der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrt, sowie im Bauwesen findet Leichtbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette statt. Beginnend beim Design über die Auswahl des Materials bis hin zum fertigen Produkt und dem Recycling erstreckt sich das Potenzial dieser Querschnittstechnologie. So entfallen beispielsweise 43,2 % der Kosten im verarbeitenden Gewerbe auf Materialien, hierbei nutzen bereits 22 % der KMUs Leichtbaumaterialien.

(Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, 2023)

Warum Berlin?

„Bei SPACE STRUCTURES entstehen performante Leichtbauteile und -systeme durch den konsequenten Einsatz digitaler Entwurfs- und Fertigungswerkzeuge. Design-to-Value und eine hohe Interdisziplinarität prägen bereits heute die Aufgaben unserer Ingenieure. In der Digitalhauptstadt Berlin finden wir die Talente, die wir für morgen brauchen.“

Dr. Ing. Benjamin Braun
Dr. Ing. Benjamin Braun Geschäftsführer, Space Structures GmbH
Foto: © Space Structures GmbH

Warum Berlin?

„Der Composites United e.V. ist 2019 aus einer Fusion des CFK Valley e.V. in Stade und des Carbon Composites e.V. mit seinem Spitzencluster MAI Carbon in Augsburg entstanden. Damit hat sich ein weltweit führendes Netzwerk für den faserbasierten hybriden Leichtbau, mit etwa 400 Mitgliedern aus vier Kontinenten, gebildet. Für den Hauptsitz des neuen Vereins kam natürlich nur Berlin in Frage. Wir wollen hier unsere Expertise einbringen und die Aktivitäten im Bereich Leichtbau mitgestalten und voranbringen.“

Dr. Gunnar Merz
Dr. Gunnar Merz Composites United e.V.
Foto: © Composites United e.V.

Warum Berlin?

„An der TU Berlin wird Leichtbau aus funktionalen und/oder ökonomischen Gründen als Konstruktionsprinzip verstanden und weit über die Luft- und Raumfahrttechnik hinaus und in allen innovativen Bereichen wie Windkraft, Fahrzeugbau und Medizintechnik angewendet. Berlin bietet hier für uns die richtige „Mischung“ aus Großforschung und –industrie, KMUs und Startups, um gemeinsam über Kooperations- und Forschungsprojekte neuen Ideen im Leichtbau zu einer industriellen Zukunft zu verhelfen.“

Prof. Dr.-Ing. Andreas Bardenhagen
Prof. Dr.-Ing. Andreas Bardenhagen Fachgebietsleiter Luftfahrzeugbau und Leichtbau, Technische Universität Berlin
Foto: © TU Berlin / Philipp Arnoldt Photography

Berlin zeichnet sich im Leichtbau maßgeblich durch die sehr gut aufgestellte Forschung im Bereich Materialien und die exzellente Innovationslandschaft aus. Ein besonderer Branchenschwerpunkt der Hauptstadt liegt im Mobilitätssektor, insbesondere bei Automotive und Schienenfahrzeugen. Doch auch in der Medizintechnik sind neben KMUs bereits große internationale Player am Standort ansässig.

Durch zahlreiche Netzwerke und Cluster wird zudem das Ökosystem zur Vernetzung und der Innovationstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft branchenübergreifend gefördert. Insbesondere im Bereich neuer (Verbund-)materialien ergeben sich in der Hauptstadtregion Chancen für zukünftige Entwicklungsschwerpunkte. Zudem hat Berlin in den für den Leichtbau wichtigen Technologien Additive Fertigung und Digitalisierung eine hohe Dichte an Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit viel Kompetenz vorzuweisen.

Leichtbau als clusterübergreifende Zukunftstechnologie in Berlin und Brandenburg

Die Hauptstadtregion bündelt ihre Wachstumsbranchen und Schlüsseltechnologien in verschiedenen Clustern, die eng verzahnt sind und bundeslandübergreifend kooperieren. Im Rahmen der Innovationsstrategie der beiden Länder findet der Leichtbau unter anderem Berücksichtigung in den Masterplänen der Cluster Verkehr, Mobilität & Logistik (VML), Gesundheitswirtschaft, Metall sowie Kunststoffe & Chemie. So wird beispielsweise im Cluster VML neben der Additiven Fertigung der Leichtbau als eines der Innovationsthemen benannt.

Leichtbauinitiative Berlin-Brandenburg 

Die zunehmende Bedeutung des Leichtbaus für die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes Berlin-Brandenburg wurde 2023 durch die verabschiedete Leichtbauinitiative Berlin-Brandenburg bekräftigt.

Hauptziel der Leichtbauinitiative ist die Hauptstadtregion durch gemeinsame, Branchen und Cluster übergreifende Aktivitäten zu einer Leichtbau-Industrie-Region zu profilieren, indem wettbewerbsfähige, im Leichtbau aktive Unternehmen präsentiert und die zunehmende Wertschöpfung sowohl innerhalb Deutschlands als auch international dargestellt werden.

Gemeinsam mit den Brandenburg Cluster Kunststoffe und Chemie sowie Cluster Metall organisiert Berlin Partner ein länderübergreifendes Leichtbaunetzwerk mit mehr als 60 Akteuren aus Industrie, Startups, Forschungseinrichtungen und Vereine. Die Vielfalt der Akteure zeigt, dass die Region eine gut funktionierende Wertschöpfungskette aufweist, die alle Aspekte des Leichtbaus abdeckt, von der Forschung und Entwicklung, der Design-Software, der Produktion von Halbfertigprodukten bis hin zu Materiallieferanten und Forschung sowie globalen Netzwerken für professionellen 3D-Druck und Verbundwerkstoffe.

Weitere Veranstaltungen auf Messen wie die JEC World in Paris, die ILA und die InnoTrans ermöglichen den Austausch mit den Clustern der Hauptstadtregion und unterstreichen die Bedeutung des Leichtbaus als Transformationstechnologie für eine ressourceneffiziente, nachhaltige Produktion.

Auswahl an Wissenschaftseinrichtungen

Auswahl an Verbänden

Composites United
CU ist mit rund 400 Mitgliedern eines der weltweit größten Netzwerke für faserbasierten multimaterialen Leichtbau. Der internationale Industrie- und Forschungsverbund mit Hauptsitz in Berlin fördert mit seinen elf Clustern und Netzwerken den branchenübergreifenden Einsatz von hybriden und Hochleistungs-Leichtbau-Verbundstoffen.

Netzwerk Leichtbau Metall Brandenburg
Im Bereich der Metall- und Hybrid-Leichtbaulösungen ist LMB als offener Verbund von Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft aktiv. Der Fokus liegt auf der Initiierung und Unterstützung von innovativen Einzel- und Verbundvorhaben zur Entwicklung neuer Leichtbaukonzepte, -prozesse und -produkte.

Mobility goes Additive
MGA ist das führende internationale Netzwerk von Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen welches 3D-Druckanwendungen für den professionellen Einsatz in verschiedenen Branchen entwickelt.

Medical goes Additive
Das Netzwerk hilft, das volle Potenzial der Additiven Fertigung in der Medizin auszuschöpfen und die Lebensqualität zu verbessern. Dabei werden Synergien des Schwester-Netzwerks “Mobility goes Additive” genutzt.

Auswahl an Company-Builder, Inkubatoren, Acceleratoren und Labs

Advanced Materials Competition (AdMaCom)
Leichter, kleiner, brandsicherer, leitfähiger, widerstandsfähiger, nachhaltiger, preiswerter – das sind nur einige Anforderungen an neue Materialien. Bei der Suche nach den Superwerkstoffen werden junge Materialforscher unter anderem durch Mentoring und Coachingprogramme, die im Rahmen des Advanced Materials Competition angeboten werden, unterstützt.

Motion.Lab Berlin
Das Motion.Lab.Berlin ist ein Prototyping-Space für hardwareorientierte Startups, welcher Synergien auf kreative Weise  fördert.

IAM Hub Berlin
Der IAM Hub in Berlin verkörpert Testfeld, Co-Working Space und Eventstätte in Einem und soll sich zur Heimat regionaler 3D-Druck-Aktivitäten und als zentrale Anlaufstelle für die AF-Technologieerprobung entwickeln.

Weitere Innovations- und Kreativlabs in Berlin